Dokument der Humanistischen Bewegung

Die Humanisten sind Frauen und Männer dieses Jahrhunderts, dieser Zeit. Sie erkennen den historischen Humanismus als Vorläufer an und lassen sich von den Beiträgen verschiedenster Kulturen inspirieren, nicht nur von den Kulturen, die in diesem Augenblick die Weltbühne besetzen. Sie sind überdies Männer und Frauen, die dieses Jahrhundert, dieses Jahrtausend hinter sich lassen und sich in eine neue Welt projizieren.

Die Humanisten spüren, dass sie eine lange Geschichte hinter sich und eine noch weiter reichende Zukunft vor sich haben. Sie denken an die Zukunft, indem sie für die Überwindung der gegenwärtigen globalen Krise kämpfen. Sie sind Optimisten, die an die Freiheit und an den gesellschaftlichen Fortschritt glauben.

Die Humanisten sind Internationalisten und streben eine universelle menschliche Nation an. Sie haben ein globales Verständnis der Welt, in der sie leben, während sie in ihrem direkten Umfeld handeln. Sie wünschen sich keine uniforme Welt, sondern eine vielfältige Welt: vielfältig in den ethnischen Gruppen, Sprachen und Sitten; vielfältig in lokaler und regionaler Autonomie; vielfältig in den Ideen und in den Bestrebungen; vielfältig in den Weltanschauungen, im Atheismus und in der Religiosität; vielfältig in der Arbeit; vielfältig in der Kreativität.

Die Humanisten wollen keine Herren; sie wollen weder Führungspersönlichkeiten noch Vorgesetzte, noch fühlen sie sich als Vertreter oder Vorgesetzte von irgendjemandem. Die Humanisten wollen weder einen zentralistischen Staat noch einen Parastaat, der diesen ersetzt. Die Humanisten wollen weder Polizeiheere noch bewaffnete Banden als deren Alternative.

Aber zwischen diesen humanistischen Bestrebungen und der Realität der heutigen Welt ist eine Mauer entstanden. So ist der Augenblick gekommen, diese Mauer niederzureißen. Dazu braucht es die Vereinigung aller Humanisten der Welt.